Kolumne für Netzwerk Südbaden, Ausgabe Oktober 2019
In vielen mittelständischen Unternehmen kommt es aufgrund des Mangels an qualifizierten Fachkräften im IT-Bereich immer häufiger zu geschäftsbedrohenden Situationen.
Die hohen Anforderungen der Digitalisierung können neben dem Tagesgeschäft vom vorhandenen Personal in der Regel nicht gestemmt werden. Oftmals fehlt es intern auch am notwendigen Know How sowie an finanziellen Ressourcen. Die Unternehmensleitung ist trotz allem gefordert, Wettbewerbsvorteile zu sichern und bei kalkulierbaren Kosten technologisch up to date zu bleiben. Die Auslagerung von IT-Teilbereichen ist häufig die einzig sinnvolle Maßnahme.
Mittelständler können beim Auslagern von IT-Verantwortung und –Aufgaben von Großunternehmen lernen, bei denen dieses Vorgehen längst gelebte Praxis ist. Laut einer aktuellen Studie des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) lagern bereits mehr als 50% aller Unternehmen IT-Aufgaben erfolgreich aus. Hierfür eignen sich insbesondere zeitintensive IT-Standardaufgaben und Projekte, die wenig zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen. Beispiele sind Betrieb und Administration von Servern und Netzwerk, Backup, Software-Management, E-Mail, Überwachung und IT-Sicherheitsmanagement.
Durch die Kooperation mit Managed Service Providern (MSPs) entstehen für den Mittelständler viele Vorteile. Eigene IT-Mitarbeiter werden entlastet und erhalten Freiräume für innovative Projekte, die die Wertschöpfung des Unternehmens nach vorne bringen. Das Unternehmen erhält Zugang zu externen IT-Spezialisten, innovativen Technologien und performanten IT-Infrastrukturen. Das auslagernde Unternehmen bezahlt nur, was auch tatsächlich genutzt wird (pay-as-you-use). Die Liquidität des Unternehmens wird geschont und es stehen Mittel für dringend notwendige Projekte zur Verfügung (aus CAPEX wird OPEX).
Risiken, die sich aus gesetzlichen und branchenspezifischen regulatorischen Vorgaben ergeben, können zu großen Teilen ausgelagert werden. Ausgereifte zertifizierte und standardisierte technische und organisatorische Maßnahmen stellen einen konformen Betrieb sicher.
Dank der Inanspruchnahme von Managed Services wird i.d.R. ein hohes Qualitätsniveau erreicht. Da die Leistungen nach Erfüllungsgrad des zuvor definierten Service Level Agreements (SLA) bewertet werden, sind MSPs bestrebt, diese unbedingt einzuhalten.
Fazit: Die Anforderungen an skalierbare und hochverfügbare IT-Strukturen in Unternehmen wird in Zukunft weiter steigen, parallel hierzu die Nachfrage nach Managed Services. Es empfiehlt sich daher für mittelständische Unternehmen, bereits frühzeitig Erfahrungen mit einem Managed Service Provider zu sammeln. Der Online-Shop, IT-Sicherheit, das Mailsystem oder aber auch Maßnahmen, die den IT-Betrieb unter Krisensituationen aufrechterhalten (Business Continuity Management) können erste MSP-Projekte sein.
Der Autor
Julian Sayer (52) ist Vorstand für Vertrieb, Marketing und Entwicklung des Freiburger Hostingunternehmens und Cloud Solution Providers Continum AG. Als AWS Partner versteht sich die Continum AG als „Anwalt“ des Kunden und unterstützt Unternehmen auf dem sicheren Weg in die Cloud.
➡ Mehr zu Continum Managed Hosting